Unsere europÀischen PartnerlÀnder machen es uns vor: die Vier-Tage-Woche funktioniert.
đŁ So steht das #islĂ€ndischeModell fĂŒr 100% ProduktivitĂ€t, bei 80% Arbeitszeit und 100% Bezahlung. In einem islĂ€ndischen Feldversuch arbeiteten 2015 bis 2019 tausende BeschĂ€ftigte bei gleicher Bezahlung statt 40 Stunden nur 35 oder 36. Dies hat die BeschĂ€ftigten bei gleicher ProduktivitĂ€t glĂŒcklicher gemacht. Inzwischen haben die meisten IslĂ€nder Anspruch auf kĂŒrzere Arbeitszeiten.
đŁ Das #belgischeModell bedeutet, dass 100% ProduktivitĂ€t rein durch eine Umverteilung der 100% Arbeitszeit auf vier Tage pro Woche erreicht werden. Seit kurzem dĂŒrfen Arbeitnehmer*innen im Beneluxstaat vier statt fĂŒnf Tage pro Woche arbeiten. Der fĂŒnfte Tag kann â gesetzlich garantiert â frei genommen werden.
đŁ #GroĂbritannien startet gerade den weltweit gröĂten Versuch: Mehr als 3.300 BeschĂ€ftigte in 70 britischen Unternehmen – von einem örtlichen Imbiss bis hin zu groĂen Finanzunternehmen – arbeiten in einer Vier-Tage-Woche ohne LohneinbuĂen. Das Pilotprojekt lĂ€uft ĂŒber sechs Monate und wird unter anderem von Forschern der UniversitĂ€ten Cambridge, Oxford und Boston College organisiert.
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Und wie sieht es in #Deutschland aus? Die FachanwĂ€ltin fĂŒr Arbeitsrecht, Claudia Knuth, zitiert in ihrem Artikel in der aktuellen Ausgabe des Personalmagazins eine Studie des Meinungsforschungsinstitutes Forsa. Die Daten wurden am 16. und 17. Februar 2022 erhoben. Befragt wurden 1058 Menschen. Demnach wĂŒrden es 71 Prozent der Befragten in Deutschland begrĂŒĂen, wenn auch hierzulande das #belgischeModell Einzug halten wĂŒrde. Besonders beliebt ist diese Option bei BeschĂ€ftigten mit höherem Bildungsabschluss sowie bei 30- bis 44-jĂ€hrigen Arbeitnehmer*innen.
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Und es gibt bereits konkrete Beispiele, dass Branchen mit besonders prekĂ€rem FachkrĂ€ftemangel sich #Mischformen aus islĂ€ndischem und belgischem Modell angeschlossen haben. Unter dem Motto: âVier Tage arbeiten und danach drei Tage in Ruhe mit der Familie verbringenâ praktiziert Andreas Schollmeier, ein Steuerberater mit 15 Mitarbeiter*innen aus Moers, die Vier-Tage-Woche mit 36 Stunden bei vollem Gehalt. Und sichert sich so Arbeitgebervorteile auf dem leergefegten Steuerberater-Markt.
Eine #Mischform praktiziert auch die Firma OsenstĂ€tter Holz & Furnier, ein Holzverarbeitungsspezialist aus dem oberbayerischen Schongau. Hier betrĂ€gt die wöchentliche Gesamtarbeitszeit ab dem 1. September 2022 38 Stunden bei einer Verteilung auf Montag bis Donnerstag. Weil die Bezahlung gleichbleibt, entspricht das nach Aussage von Nico OsenstĂ€tter einer Gehaltserhöhung von neun Prozent. Er hat in diesem Jahr die alleinige operative GeschĂ€ftsfĂŒhrung des Familienbetriebs ĂŒbernommen.
đ FĂŒr mich als #HRExpertin bietet die Vier-Tage-Woche die einmalige Chance, als mittelstĂ€ndisches Unternehmen in der Mitarbeiter-Gewinnung und -Bindung aus der Masse herauszustechen. Zumindest fĂŒr ein paar Jahre.
Als #Voraussetzungen sehe ich
đ„ Ein gut durchdachtes #Konzept: FĂŒr welche Ziele des nachhaltigen Personalmanagements ist eine Vier-Tage-Woche in unserem Unternehmen ĂŒberhaupt die Lösung? Was wĂŒrde ein Minimal-, Medium-, Maximal-Szenario kosten?
đ„ Eine #Umfrage unter den BeschĂ€ftigten: wer ist an einer Vier-Tage-Woche interessiert? Wer wĂ€re bereit, dafĂŒr auf wieviel Prozent des Gehaltes zu verzichten? Welche Voraussetzungen sehen die BeschĂ€ftigten in ihrem Arbeitsbereich, damit die ProduktivitĂ€t gleichbleibt oder steigt? Was halten sie beispielsweise von Jobsharing, neuen Schichtmodellen oder einer Digitalisierung von Prozessen in Verbindung mit der Vier-Tage-Woche?
đ„ Eine gute Zusammenarbeit mit dem #Betriebsrat des Unternehmens. Eine Betriebsvereinbarung vereinfacht eine einheitliche Regelung fĂŒr alle an der Vier-Tage-Woche teilnehmenden BeschĂ€ftigten.
đ„ Eine erprobte Zusammenarbeit mit einem #ArbeitsrechtsExperten. Denn die EinfĂŒhrung beispielsweise des belgischen Modells klingt zwar fĂŒr den Unternehmer kostenneutral und verlockend, unterliegt aber durch das deutsche Arbeitszeitgesetz massiven BeschrĂ€nkungen.
Quellen:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vier-tage-woche-arbeitszeit-1.5533070
https://www.bauhandwerk.de/news/osenstaetter-fuehrt-die-vier-tage-woche-ein_3823525.html