Wann Persönlichkeit Scheitern begünstigt

Veröffentlicht: 13. Januar 2024  |  Lesezeit: ca. 1 Minuten

Wie du weißt, verstehe ich es als Teil meiner Mission als Arbeits- und Organisationspsychologin, Wissenschaftlichkeit und diagnostisches Wissen in der Arbeitswelt einzubringen.

Dr. Ronald Franke gibt dazu in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Praxis Kommunikation -Angewandte Psychologie in Coaching Training und Beratung“ (6/2023) wertvolle Anregungen.

Nehmen wir an, in deinem Unternehmen wird aktuell Persönlichkeitsdiagnostik eingesetzt. Dann solltest du dir die Ausprägungen auf den Achsen des Big Five Modells (nach dem ihr hoffentlich testet)

* Sensibilität vs. emotionale Stabilität
* Extraversion vs. Introversion
* Flexibilität vs. Gewissenhaftigkeit

nochmal genauer anschauen.

Alle 3 haben nämlich die Anlage zum Scheitern. Warum ist das so?

(1) Wenn Menschen starke Ausprägungen in Richtung Sensibilität aufweisen, können sie dazu neigen, sich die Schuld an Misserfolgen zu geben sich von Rückschlägen entmutigen zu lassen oder inneren Stress aufgrund mangelnden Selbstvertrauens empfinden.
Die Dimension Sensibilität vs. emotionale Stabilität ist also wichtig für den Umgang eines Menschen mit Druck und hohen Erwartungshaltungen.

(2) Speist sich das überdurchschnittliche Selbstvertrauen (Hybris) einer Führungskraft oder eines Projektleiters aus einem starken Wunsch nach Dominanz, Aufmerksamkeit oder positiver Rückmeldung, dann überlastet die Person gegebenenfalls kontinuierlich ihr Team und/oder geht zu hohe Risiken ein.

(3) Haben Menschen die Tendenz, wenig zu planen und stattdessen zu improvisieren, sprechen wir von Flexibilität; das Gegenteil wäre die Gewissenhaftigkeit. Flexible Führungskräfte oder Projektleiter:innen sollten mit zunehmender Komplexität ihrer Aufgaben stets ein gewissenhaftes Backup durch Kolleg:innen oder Mitarbeiter:innen haben welches für Planung und Kontrolle sorgt.

Danke an Dr. Franke für die spannenden Implikationen!