Vergiss nie:
Du bist mutiger, als du glaubst,
stärker, als du scheinst,
klüger, als du meinst und
schöner, als du denkst.
Falls „Lob und Anerkennung“ eine deiner Liebessprachen (Gary Chapman „Die 5 Sprachen der Liebe“) ist, hast du auf den Intro-Satz reagiert. Du fühlst dich angesprochen, gesehen, gehört und gestärkt. Stell dir vor, jemand hätte dir eine Postkarte mit dem Satz auf deinen Schreibtisch gestellt. Oder ihn dir zum Abschied am Morgen ins Ohr geflüstert. Dein Liebestank ist randvoll gefüllt; auf in den Tag!
In der positiven Psychologie / im Coaching machen wir uns die Macht von „Lob und Anerkennung“ zu nutze. So wie Jan (42), Head of HR und Prokurist eines mittelständischen Maschinenbauers. Jan berichtet, dass er im Lauf seines Berufslebens immer weniger Anerkennung erhalten hat. Die Karriere ging stetig bergauf, aber es wurde stiller und einsamer um ihn. In manchen beruflichen Stationen hatte Jan eine Vertrauensperson an seiner Seite, eine Assistenz oder einen Stellvertreter, auf deren Vertraulichkeit er sich verlassen konnte. Da gab es auch mal ungefragt Lob. Und Jan konnte Fragen, wie XY sein Verhalten erlebt hatte und ob das Gegenüber Verbesserungspotenzial in Jans Verhalten sah. In den letzten Jahren war umstrukturiert worden, Jan hatte weder Assistenz „nicht agil“, noch Stellvertretung „zu hohe Kosten“.
Jan erhielt die Coaching-Hausaufgabe, täglich 20 Selbst-Anerkennungen aufzuschreiben. Journaling kannte Jan schon und mochte es, ab und an schriftlich anhand von Leitfragen zu reflektieren. Nach ein paar Beispielformulierungen zum Warmwerden wie
„Heute habe ich ein gutes Gespräch mit Teamkollege Klaus geführt, die Nachbarin freundlich gegrüßt, Dehnübungen für meinen Rücken gemacht, in der Mittagspause etwas Gesundes gegessen, die Spülmaschine ausgeräumt. Dafür erkenne ich mich an und bin stolz auf mich.“
hatte Jan intus: Es geht um alles; Großes und Kleines. Ich formuliere aktiv und erkenne mich dafür an. Es geht darum, dass ich die Selbst-Anerkennung wirklich zulasse und fühle. Dafür finde ich mein passendes Wording.
Jan bekam die Coaching-Hausaufgabe dreimal hintereinander. Nach 6 Wochen saßen die Selbstanerkennungen. Und die Wirkung? Jan fühlte sich freier und unabhängiger vom Lob anderer. Seine Liebessprache „Lob und Anerkennung“ erfüllte er jetzt zum Großteil selbst. Jan berichtete ein paar Monate später, dass er verschiedene Aktivitäten aus seiner Vergangenheit wieder gestartet hatte: joggen gehen, gesünder essen, einen Kurzurlaub machen. Und Jan erkannte, dass er die Selbstanerkennungen in schwierigen beruflichen Phasen immer wieder auspacken und neu loslegen konnte.
Hast Du schon Erfahrungen mit Selbstanerkennungen gemacht? Was war die Wirkung?