Drei erschöpfte HR Business Partner*innen schauen mir aus MS Teams entgegen.
Sie bekommen gerade keine Luft mehr und wollen sich mit mir als Head of HR beraten. Was ist passiert? Wir haben das Thema #NachhaltigePersonalgewinnung ignoriert.
Nicht absichtlich. Alle im 14-köpfigen Team sind hoch motiviert, hangeln sich täglich durch 4-8 Termine mit unterschiedlichen internen Kunden = Fachbereichen. Wir haben eine ambitionierte Vision und HR-Strategie, sind mitten im Rollout. Darin kommt auch das Thema #NachhaltigePersonalgewinnung vor.
Aber es ist eben gerade keine Zeit dafür, noch ein Projekt aufzusetzen. Kein Budget dafür da, externe Berater zu beauftragen, die noch dazu Anlaufzeit brauchen, das Unternehmen tiefgreifend zu verstehen.
Kurzum: wir haben uns nicht rechtzeitig genug gekümmert, eine klassische B-Priorität ans Laufen zu bringen, was nun zum Brand führt.
Wie haben wir die Kuh vom Eis bekommen?
Wir haben uns einen spontanen Workshop freigeschaufelt, obwohl es im Tagesgeschäft richtig weh tat. Eine Excel-Tabelle aufgemacht (kreativ war da gerade nicht dran), 10 Kernprobleme des Unternehmens zum Thema #NachhaltigePersonalgewinnung identifiziert. Zu jedem Problem spontane Lösungen aufgeschrieben.
Strukturiert nach low hanging fruits, Mittelfrist-Maßnahmen und Langläufern. Kurz formuliert, was wir dafür an Ressourcen bräuchten. In Summe 8 Personenstunden investiert. Anschließend damit zum internen Haupt-Kunden. Dem mit den größten Lücken in der Personaldecke und gleichzeitig cash cow.
Die Überraschung: das war keine Raketenwissenschaft, aber genau darauf hatte der Kunde gewartet. Wir ernteten Begeisterung, der Kunde setze sich bei der Geschäftsführung für die Ressourcen ein. Das hat uns gefreut, endlich war der Druck weg und es fühlte sich wieder so partnerschaftlich an wie früher im HR Business Partner Modell.
- HR Business Partner: Kennt Ihr solche Situationen?
- Nachhaltige Personalgewinnung: Wieviel Aufmerksamkeit und Zeit erhält das Thema bei Euch?
- Partnerschaft: Wie pflegt Ihr ein gutes Verhältnis zu Euren internen Kunden?