
Es ist Oktober 2020. Ich sitze als HR Business Partnerin mit einer Führungskraft und einem Mitarbeiter im Feedback-Gespräch und unser neues Kompetenzmanagement kommt zum Einsatz.
Drei Jahre hat es bis zu diesem Moment gedauert. Eigentlich wollten wir nur eine Skillmatrix als Grundlage für nachhaltige Personalentwicklung einführen.
Bis wir erkannten, dass wir gar nicht genug wussten, was auf den Stellen in jedem einzelnen Unternehmensbereich getan wird und was die Anforderungen sind. Also zunächst gemeinsam mit Führungskräften und Betriebsrat eine Stellensystematik eingeführt, >100 Referenzstellen bezüglich ihrer Anforderungshöhe bewertet und schließlich mit den dahinterliegenden Kompetenzen beschäftigt.
Und nun dieses grandiose Feedback des Mitarbeiters, der seit Jahren versucht zu verstehen, was seine Führungskraft ihm eigentlich sagen will. Was sie an seiner Arbeit gut findet, wo er sich noch weiter entwickeln kann, was jetzt als Nächstes ansteht.
Ich sitze da mit Gänsehaut und großer Dankbarkeit, dass wir es als HR-Team bis hierhin geschafft haben.
Wie wir das gemacht haben?
1) Wir sind dran geblieben. Haben Führungskräfte überzeugt dass wir ihre Unterstützung bei der Einführung der Stellensystematik und der Festlegung erfolgskritischer Kompetenzen benötigen.
2) Wir haben mit ganz starker Kundenzentrierung und Methoden wie Projekt Canvas, Personas, Arbeit mit Use Cases, Design Thinking immer wieder darauf geschaut dass die Outputs handhabbar und nützlich bleiben.
3) Wir haben uns mit anderen Personalabteilungen ausgetauscht, was funktioniert und wie die das machen, so einen komplexen Elefanten in Scheibchen zu schneiden.
4) Wir haben uns externe Begleitung gesucht, um einen vorgegebenen Rahmen zu haben und das Rad nicht komplett neu erfinden zu müssen.
5) Die Führungskräfte haben erfolgskritische Kompetenzen wirklich auf beobachtbares Verhalten herunter gebrochen, so dass der Mitarbeiter versteht, was genau gemeint ist mit dem Feedback, das er gerade erhält.
Wo steht Ihr in deinem Unternehmen im Kompetenzmodell und wie wurde es ein Erfolg?