…geht zu Ende. Zeit zu feiern đ Bei meinem Berufseinstieg 2002 sah Recruiting so aus:
1) Anforderungsanalyse mit dem Hiring Manager; verstehen, was die Stelle so spannend und einzigartig macht.
2) Einen tollen Text entwerfen, natĂŒrlich per âSieâ und mit vielen Aufgaben und Bewerbungsvoraussetzungen.
3) Ausschreibung in EINER groĂen Stellenbörse.
4) 30 (Spezialistenfunktionen) – 200 (FĂŒhrungspositionen) Bewerbungen gehen ein.
5) Recruiter braucht Vorab-Fragebögen, Eignungsdiagnostik, Vorauswahl mit A-B-C-Stapel anhand von Formalqualifikationen und Zeugnissen.
6) Ein Recruiter betreut 4-5 Ausschreibungen, macht darĂŒber hinaus wenig Anderes.
Meine letzten Recruiting-Erfahrungen in mittelstÀndischen Unternehmen:
1) Recruiter haben keine Zeit fĂŒr eine Anforderungsanalyse. Hiring Manager/FĂŒhrungskrĂ€fte sind nach wie vor nicht darin ausgebildet.
2) Texte werden schnell zusammen gewĂŒrfelt, Zeit fĂŒr kreatives Texten gibt es nicht.
3) Es braucht viel methodisches Wissen ĂŒber die relevanten KanĂ€le, um ĂŒberhaupt Aufmerksamkeit in der Zielgruppe zu erzeugen und viel UnterstĂŒtzung durch Personaldienstleister bei jeglichen âSpezialfĂ€llenâ wie IT, Developer, technische FachkrĂ€fte, befristete Stellen, Elternzeitvertretungen.
4) 0-30 Bewerbungen gehen ein. Verteilt ĂŒber einen deutlich lĂ€ngeren Zeitraum = höhere Ausschreibungskosten.
5) Recruiter brauchen heute eher die FĂ€higkeiten aus Kaltakquise und Vertrieb, idealerweise gepaart mit hoher IT-Kompetenz in (echtem) Active Sourcing. Trotzdem hat Eignungsdiagnostik nichts an AktualitĂ€t verloren. Wenn wir sie nicht mit der Haltung âAuswahlâ einsetzen, sondern mit der Haltung âGegenseitige Passung, Feedback und Entwicklungâ.
6) Ein Recruiter betreut 2-3 Mal so viele, dabei deutlich aufwendigere, Ausschreibungen. Oder er ist HR Business Partner und betreut ânebenbeiâ mindestens 5 Ausschreibungen.
Und deshalb feiere ich heute. Ja, es ist mega aufwendig geworden und wir Recruiter geben viel Herzblut, auch private Zeit und manchmal ungesund viel Energie, um neue Kolleg:innen sicher an Bord zu holen. Manchmal scheitern wir. Und dann wieder haben wir alles richtig gemacht, in einer Teamleistung mit tollen Kolleg:innen im Fachbereich und im Personalbereich. Und schon vier Wochen spĂ€ter startet ein neues Teammitglied â€ïž â€ïž â€ïž
PS: Meet me as trainer – Ich freue mich auf Euch im Haufe-Training âBewerberinterviews professionell fĂŒhrenâ Seminar: Bewerberinterviews professionell fĂŒhren – Haufe Akademie (haufe-akademie.de)