Das helloagile OKR Open – meine Learnings für dich

Veröffentlicht: 4. November 2022  |  Lesezeit: ca. 2 Minuten

Donnerstag, 3. November 2022 10:07.

Noch immer trudeln Teilnehmer bei der Tagesveranstaltung von helloagile zu OKRs ein. 260 zähle ich jetzt. Über den Tag erlebe ich ein abwechslungsreiches Programm mit Learnings aus mehreren hundert OKR-Workshops von Hannah Nagel, zwei Live-Podcast-Interviews, einen Vortrag von Felix Hirn zu den wissenschaftlichen Grundlagen für das (Nicht-)Funktionieren von OKR, eine entspannende Yoga-Session und am Schluss eine Panel-Diskussion mit dem Who is Who der OKR-Szene in Deutschland. Das alles kurzweilig und erfrischend moderiert von der wunderbaren Johanna Müller. Wow!

Meine (ganz persönlichen) Learnings als OKR-Beginner für dich:

1) Die OKR-Lernreise von Unternehmen ist ein Change-Projekt, durchdringt alle Ebenen des Unternehmens, wenn sie funktionieren soll und ist der Geheimtipp für den Mittelstand in Deutschland.

2) Alles, was erfahrene Großgruppenmoderator*innen, Trainer*innen in den letzten Jahrzenhnten erlebt und erprobt haben, spiegelt sich 1:1 in der erfolgreichen Einführung von OKRs: sind hier die richtigen Leute im Raum, um wirksame Objectives + Key Results festzulegen? Ideale Teamgröße von 12, 2*3 Stunden Dauer, nicht sklavisch an einer Agenda hängen, gepflegtes Backlog, Mengen-Begrenzung der OKRs.

3) Es braucht nicht unbedingt einen externen Berater bei der Einführung, das Meiste lernen Unternehmen durch eigenes Doing.

4) Es braucht aber einen Fahnenträger mit Zeitressourcen und den notwendigen Qualifikationen, um OKR einzuführen.

5) Eine motivierende, verständliche Unternehmens-Vision bildet den unerlässlichen Rahmen für verständliche, movierende und erreichbare Ziele für die nächsten 3 Monate.

6) OKR sind laut wissenschaftlichen Erkenntnissen im Ergebnis (Leistung, Zielerreichung) nicht wirksamer als top-down vorgegebene Ziele. Sie erhöhen jedoch gleichzeitig Commitment und regen Mitarbeitende zu eigenen Aktivitäten/darüber Hinausdenken i.S. der Vision an.

7) Individuelle Zielvereinbarungen, am besten noch mit Incentivierung und Zielkonflikten innerhalb des Unternehmens, sind der Tod von OKR und sind durch Forschungsergebnisse in ihrer Wirksamkeit klar widerlegt.

8) OKR sind kein Allheilmittel, sondern nur ein Framework von vielen. Bitte nur für strategische Ziele verwenden, die bisher nicht „sehr sexy“ für die Mitarbeitenden wirken.

9) OKR sind nicht für reines Tagesgeschäft anwendbar, aber ihre Wirksamkeit beginnt bereits bei Tagesgeschäft, das sich wandeln muss, z.B. einem Change von Prozessen in der Buchhaltung oder Entgeltabrechnung.

10) Sie wirken besonders gut bei wenig komplexen Zielen oder wenn ich genug über den „Problemraum“ weiß, um komplexe Ziele einfach zu machen.

Wer mehr erfahren will: besucht die Weiterbildungen von HelloAgile oder kauft euch das OKR-Playbook. Und nein, ich bekomme nix für die Werbung. Bin Fan 😉